Methode







Wie wurden die Szenarien erstellt?

Die Szenarios wurden in einem partizipativen Prozess innerhalb von 15 Monaten entwickelt. Es wurde die induktive Szenario-Methode angewandt, die im Szenario-Programm von der Saïd Business School der Universität Oxford gelehrt und praktiziert wird, und für unsere Zwecke von NormannPartners consultants angepasst wurde. Die Einbindung der wichtigsten Interessenvertreter für das Schulsystem in den Prozess der Szenario Entwicklung waren sowohl Teil der Methode, als auch des Ergebnisses.

Eine Referenzgruppe wurde aufgestellt. Die Referenzgruppe veranstaltete einen ‚Rahmengebenden Workshop‘ auf dem Konsens über die Hauptziele, die wichtigsten Fragestellungen und Kräfte die den Wandel des Schulsystems beeinflussen, und Wahl der Stakeholders für die Interviews erzielt wurde. Alle Mitglieder der Referenzgruppe 2013-2014 haben anschließend auch Interviews übernommen. In den folgenden Phasen wurde die Gruppe regelmäßig zur Beratung über Workshops, strategische Entscheidungen und Textentwürfe hinzugezogen.

Das Projekt der Szenario Erstellung zielte von Anfang an darauf, einen Prozess anzuregen, in dem politische Entscheidungsträger, Wissenschaft und Öffentlichkeit stärker als bisher üblich, miteinander darüber beraten, wie und was wir lernen, um fit für die Zukunft zu werden. Über 100 Fachleute aus dem Bildungswesen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie Wissenschaftler in Luxemburg haben in einem partizipativen Prozess über zwei Jahre zum Entwurf von drei wahrscheinliche Szenarien beigetragen. Dieser Prozess war durch Forschung unterstützt, die sich zum einen auf das Verständnis der Antriebskräfte von Wandel und Unsicherheiten im kontextuellen Bereich fokussierte, auf den Akteure keinen direkten Einfluss nehmen können (wie z.B. technologischer und demografischer Wandel). Zum anderen war das Ziel die bessere Charakterisierung der Umwelt im transaktionalen Bereich, in dem die Akteure stärkeren Einfluss gewinnen können, wenn eine genügend große Gruppe von Stakeholdern und Entscheidungsträgern sich auf gemeinsame Ziele einigen kann.

Die Hauptphasen des Forschungs- und Entwicklungsprozesses der Szenarien umfassen: die Durchführung der Interviews, Unterlagenrecherche, ein Szenario Erstellungsworkshop, ein System thinking workshop, und drei Herausforderungsworkshops. Diese gewonnenen Informationen bildeten das Material für den Inhalt der Szenarien und der Niederschrift des Reports.

Die Interviews wurden zwischen September und November 2013 durchgeführt. Die Methode ist hier im Detail beschrieben. 52 Interviews wurden durchgeführt und ausgewertet, um die sich als bedeutend abzeichnenden Themen und Probleme, Ungewissheiten und Antriebskräfte des Wandels festzustellen. Dieses diente der Erstellung einer Vorlage, - dem ‘Chorus of Voices’, - mit einer thematisch gegliederten Auswahl an - sich häufig widersprechenden - Aussagen, um Widersprüche und Interessenskonflikte von Interessensvertretern und Verantwortlichen im Luxemburger Schulsystem aufzuzeigen.

Recherchen zum Quellenmaterial (Publikationen, Literaturquellen) wurden laufend während des gesamten Projektes auf der Linie der Themen, der Analysen der Interviews und der Diskussionen in den Workshops durchgeführt.

Der Schwerpunkt dabei lag 1. auf der Wahl und dem Verständnis der Antriebskräfte und der unabsehbaren Folgen des Wandels in der kontextabhängigen Umwelt (Technologie, Demografie, Migration), und 2. auf der besseren Charakterisierung (klaren Beschreibung) der transaktionalen Umwelt und der plausiblen Entwicklungspfade. Die Antriebskräfte für Wandel und Ungewissheiten wurden mittels relevanten Trendanalysen und statistischen Prognosemethoden zusammengestellt, außerdem im Allgemeinen im Rahmen von Szenario Studien und im speziellen von Schulsystemen gewonnen. Plausible Entwicklungen in der transaktionalen Umwelt wurden untersucht mit Fallstudien im nationalen und regionalen Schulsystem en, die in den letzten Jahren radikal umgestellt wurden, wie Schottland, Finnland, das flämische System in Belgien, Singapur, Südafrika, Spanien und die Schweiz. Alternative, mehrsprachige Schulsysteme wurden detailliert untersucht. Über siebzig Tafeln wurden erstellt und standen dem Szenario Erstellungsworkshop als Information zur Verfügung. Andauernde Forschung begleitete die Erstellung der detaillierten Scenarios.

  • Der Szenario Erstellungsworkshop wurde als 2tägiger Workshop im Januar 2014 durchgeführt. Über 50 interessierte Teilnehmer entwickelten die Grundlage für die drei verschiedenen Welten, die unsere zukünftigen Herausforderungen herausstellen.

  • Der System thinking workshop im März 2014 nützte, die wichtigsten gegenseitigen Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zwischen den Motoren der Entwicklungen (gewiss und ungewiss) in den drei Szenarios zu erkennen und zu definieren. Jedes Szenario wurde von zwei Co-Autoren ausgearbeitet, Zwischendurch konnten Workshopteilnehmer mit Kommentaren zu den Entwürfen beitragen.

  • Drei Challenging workshops im Oktober 2014 boten ca 100 Akteuren und Interessenten des Schulsystems die Möglichkeit, letzte Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge vorzubringen. Dieses war der letzte Schritt im Entwicklungsprozess und diente der Sicherstellung, dass diese Szenarios die wichtigsten Gesichtspunkte für Key-Akteure und Entscheidungsträger in Luxemburg präsentieren.

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