Projekt und Zielsetzung







Warum Szenarien?

In dem vom Conseil Supérieur pour un Développement Durable veranlassten partizipativer Prozess zur Entwicklung der Szenarien wurden drei disparate Szenariowelten herausgearbeitet. Denkbar sind viele plausible Szenarien für die Zukunft.

Das Ziel war Szenarien zu erschaffen, die für die Luxemburger Situation am plausibelsten und relevantesten für das Überdenken der Zukunft des Luxemburger Schulsystems im Hinblick auf die Herausforderungen der Nachhaltigkeit sind. (Zusätzliche Einzelheiten über diesen Prozess und Methode befinden sich weiter unter dem ‚Methode‘).Die drei Szenario-Welten sind:

  • Globaler Wettbewerb: Eine Welt, charakterisiert durch stark ausgeprägten Wettbewerb, technologische Innovationen, lebenslanges Lernen, ohne Soziales Sicherheitssystem, keine langfristigen Arbeitsverträge.

  • Regionale Autonomie: Eine Welt von verschiedenen lokalen Hochburgen und regionalen Interessen, die mit alternativen Regierungsformen und technologischen Systemen experimentieren. Hier gibt es ein dezentrales System von lokalen, gemeinschafts-orientierten Schulen die das soziale Lernen lokal und regional stärken.
  • Über 1 000 000 Einwohner: In einer Welt voll politischer Spannungen und ökonomischer Krisen, kommen Hunderttausende von Zuwanderern nach Luxemburg, ein Zufluchtsort mit relativ guten Lebensbedingungen. Sprachunterschiede, sozioökonomische Ungleichheit und unterschiedliche Lebensvorstellungen bilden eine Herausforderung für soziale Kohäsion und Integration. Das Schulsystem wurde zu Lasten des traditionellen Lernens total umgestaltet, um soziale Kohärenz zu gewährleisten und unvermeidliche Spannungen auszugleichen.
2030

Welche Bildung für Luxembourg im Angesicht 
der Herausforderungen der Nachhaltigkeit?

Wie können wir Szenarien nutzen?

Die vorliegende Zusammenstellung von drei verschiedenen Szenarien bietet einen Rahmen für die Diskussion über die Gestaltung eines zukunftsfähigen Bildungssystems. Diese Darstellungen komplexer Situationen und unsicherer Entwicklungen erlauben systematisch zwischen beeinflussbaren und unbeeinflussbaren Entwicklungen zu unterscheiden. Zudem bieten die Szenarien einen zukunftsorientierten Raum, in dem man unverfänglich Tabus und unvereinbare Interessen von Politikern, politischen Entscheidungsträgern, Arbeitgebern, Lehrern und Eltern und der interessierten Öffentlichkeit beleuchten kann.

In politischen Diskussionen können die Szenarios beitragen, diejenigen politischen Bereiche mit ihren soziopolitischen Variablen zu identifizieren, die den Angriffspunkt zur Weichenstellung in die gewünschte Richtung bieten. Dabei helfen sie, nicht in die veralteten Interpretationsmuster zurückzufallen. Die Szenarien können auch zur Verdeutlichung der Diskussion der Werte und des Wertewandels herangezogen werden. Sie verdeutlichen wie Werte, die in einer Gesellschaft vorherrschen die Richtung des gesellschaftlichen und technologischen Wandels beeinflussen kann, und noch grundlegender, wie wir Beziehungen aufbauen, zu einander und zu unserer Umwelt. Andererseits weisen die Szenarien aber auch auf die Tatsache hin, dass Schulsysteme so entwickelt werden können, dass bestimmte gesellschaftliche Werteentwicklungen beeinflusst werden können, wie den Konsumerismus, das Konkurrenzdenken, und den Individualismus bestärken oder entgegenwirken, kritisches Hinterfragen von Umständen fördern oder unterdrücken, und auch den Blickpunkt darauf richten welche Werte in der virtuellen Welt maßgeblich werden.

Wir möchten gerne jeden ansprechen, und mit Hilfe der Szenarien ermöglichen, dass jeder interessierte sich die Auswirkungen des beschleunigten globalen Wandels bewusst macht, mögliche Probleme antizipiert, und sich Gedanken zu Problemlösungen und deren Umsetzung macht, so dass man die Möglichkeit gewinnt, ein nachhaltiges Bildungssystem aktiv mitgestalten. Die Möglichkeiten dazu bieten sich auf drei Ebenen des Bildungsbereiches:

1) auf persönlicher Ebene durch Projekte des Lebenslangen-Lernens,

2) auf der Ebene der Schule und 

3) im Schulsystem in Luxemburg insgesamt.

Unser End-Ziel ist es, dass durch weitere Treffen mit Stakeholdern, einer öffentlichen Konferenz, und einer virtuelle Plattform, ein selbstorganisierendes System entsteht, in dem die Szenarien als Denkrahmen zur Gestaltung eines nachhaltigen Schulsystems genutzt werden.

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